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Kunstforum Mainturm, Flörsheim
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12. Oktober 2006 aus Flörsheimer Zeitung
Impressionen in Schwarz-Weiß
Ausstellung "Lineares" der Malerin Brigitte Dirting
im Kunstforum.
Flörsheim (aeh)- Zeichnungen, Skizzen und Malereien
stehen im Mittelpunkt der Ausstellung von Brigitte Dirting, die am Sonntag
im Kunstforum Mainturm eröffnet wurde. Noch bis zum 26. November
sind dort Collagen und großformatige Bilder in Acryl und Kreide
der Wiesbadener Künstlerin zu sehen.
Die Begrüßungsrede hielt Stadtrat Hans-Bernd Allendorff,
die Laudatio die Zwingenberger Künstlerin Katharina Ziemann. Dirting,
1950 in Homberg am Niederrhein geboren, studierte Malerei, Zeichnung
und Kunstgeschichte bei Matthias Gessinger in Wiesbaden und Ralf Dingeldein
in Kelkheim, später freies Zeichnen bei Professor Harald Fuchs
und Ulf Rungenhagen an der Trierer Sommerakademie. Nach mehreren Arbeitsaufenthalten
in Italien und verschiedenen Ausstellungen im Rhein-Main-Gebiet gründete
sie die Wiesbadener Künstlergruppe "Die Halle" mit. 1998
erhielt sie den 1. Preis des zweiten Wettbewerbs der GEDOK Rhein-Main-Taunus
für bildende Kunst.
In Dirtings Arbeiten kommt die enge Beziehung zur Graphik zum Ausdruck.
Die Linie ist für sie wesentlich, denn damit akzentuiert sie Flächen,
gibt ihren Bildern Tiefe und Struktur. Sie verwendet Bambusfedern, mit
denen sie in die noch feuchte Farbe kratzt und so die darunter liegende
Untermalung freilegt. Ihre Materialien sind Papier, Leinwand, Holz oder
Karton, ihre Farben leuchtend oder dunkle Erdtöne, Schwarz, Weiß
und Grau.
Während eines Arbeitsaufenthaltes im österreichischen Klagenfurt
ist eines ihrer umfangreichsten Werke entstanden. Das "Klagenfurter
Tagebuch" besteht aus 30 kleinen Leinwänden, auf die sie ihre
unterschiedlichen Eindrücke festgehalten hat. Von ihren morgendlichen
Wanderungen sind dort Erinnerungen an die Landschaft - Brücken,
Treppen, die Wellen des Wörthersees - zu sehen.
In der Serie "Formenspiel" hat sie die Struktur einer Holzsitzbank
mit Hilfe der Frottage-Technik umgesetzt. Dabei wird das Papier auf
das Holz gelegt und mit Bleistift oder anderen Materialien "abgerubbelt"
- nur die Maserung, die unebene Oberfläche kommt dadurch auf dem
Papier zum Vorschein. In ihren Techniken liegt spielerische Kreativität,
als einen "meditativen Prozess" bezeichnet es Ziemann in ihrer
Rede. Dirting selbst sieht in ihren Arbeiten "etwas Geheimnisvolles
und Spannendes, das Spuren hinterlässt und mich immer wieder überrascht".
Die Ausstellung im Kunstforum Mainturm ist Samstags, Sonn- und Feiertags
von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.