Fotos: ©Ingrid Blaurock    Fotos: ©Ingrid Blaurock    Fotos: ©Ingrid Blaurock

Museum im Wehener Schloss
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12. August 2004 aus Wiesbadener Tagblatt

Zeichnung als Moment der Stille
Museum im Wehener Schloss zeigt Arbeiten von Brigitte Dirting

adr. Positionen zeitgenössischer Kunst finden im Museum im Wehener Schloss in Taunusstein-Wehen (Weiherstraße 6) ein Forum. Die 25. Einzelausstellung gilt der Wiebadener Künstlerin Brigitte Dirting. Die Mitbegründerin der Ateliergemeinschaft "Die Halle" zeigt Zeichnungen. Bei der Schau konzentriert sie sich bewusst auf Arbeiten vom weißen bis schwarzen Bereich und dies in allen Schattierungen, gelegentlich auch mit Erdfarben verbunden. Mit ihren Pinsel- und Stiftzeichnungen erreicht sie durch unterschiedliche Materialien eine Mehrschichtigkeit, um im metaphysischen Sinne verschiedene Ebenen sichtbar zu machen. Die zerbrechlichen Gefüge vor weißem Hintergrund haben ihr Pedant in den massiven, fast vollkommen schwarzen Tafeln. Auf ihnen ist die Linie nicht in der freien Fläche gezogen, sondern tritt als Negativ, nur noch gedachter, an sich gar nicht ausgeführter Strich in Erscheinung.

So betonte Museumsleiter Harald Lubasch bei seiner Ansprache zur Eröffnung:"Fundstücke, wie abgenutztes Sandpapier, das Register eines Karteikastens oder Linoleumfliesen, auf deren Rückseite bereits der Kleberauftrag mit dem Zahnspachtel die Grundstruktur vorgegeben hat, werden unabhängig von ihrer ursprünglichen Funktion durch minimale Eingriffe neu definiert." Brigitte Dirting - zugleich auch Malerin - sagt selbst:"Wenn ich künstlerisch arbeite, bedeutet das, bei mir selbst zu sein. Entdecken, sehen, filtern sichtbar machen. Der Prozess des Machens ist das Wesentliche." Dabei lässt sie sich von ihrer Intuition leiten, übersetzt den inneren Impuls in einen motorischen Gestus.

bis 29.08.2004,
während der Sommerferien, Mi 10 - 17, Sa und So 14 - 17 Uhr